David Ferdinand Howaldt
geboren am 8.November 1772 in Breslau,
heute Polen
gestorben am 5.November 1850 in Kiel
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David Ferdinand Howaldt 1840
Abb:[1]
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Leben
David Ferdinand Howaldt kam wohl über die Wanderschaft von Breslau
spätestens 1798 nach Braunschweig und ist dort nachweisbar für die Zeit von
1799 bis 1841. Sein Meisterstück als Goldschmied ist in Braunschweig für den
12.1.1799 verzeichnet.
Am 17.Oktober 1799 heiratet der junge Goldschmiedemeister die etwas ältere
Dorothea Zwicker, Tochter eines örtlichen Brauers und Polizei-Assessors.
Aus der Ehe gehen fünf Kinder hervor. Das älteste, die einzige Tochter, Elisabeth bleibt unvermählt in
Braunschweig.
Der folgende Sohn Georg begründet dort später den Braunschweiger Zweig der
Familie Howaldt. Drei Generationen lang werden in Braunschweig von Howaldt &
Sohn monumentale Stand- und Denkmale gegossen oder solche höchst
kunstvoll aus Kupferblech getrieben. Das bedeutete zur Blüte der
Denkmalkunst im wilhelminischen Deutschen Reich schon 1888 einen Eintrag in
Meyers Lexikon.
Der mittlere Sohn Hermann wird später Goldschmied wie sein Vater und geht
nach Augsburg. Seine Ehe bleibt kinderlos.
Das vierte Kind, ein Junge, überlebt das erste Jahr nicht.
Und der letzte, August Ferdinand geht später als "praktischer mechanikus" nach Kiel und
begründet die Firma Schweffel & Howaldt und den Kieler Zweig der Familie mit seinen drei Söhnen, den Werftgründern.
David Ferdinand Howaldt bildet insgesamt drei Lehrjungen aus, wovon der
erste entlief, die beiden anderen sind seine Söhne Georg Ferdinand (Ostern
1816 - 1821) und Hermann Heinrich (Ostern 1819 - 1824). Nach dem Tode seiner um 5 Jahre älteren Frau Dorothea am 30. Juni 1823 und
der Aufgabe seiner Tätigkeit als Goldschmied (nach 1841) zog er zu seinem
Sohn August Ferdinand nach Kiel, wo er am 5.November 1850 verstarb.
Werke
Wie alle Goldschmiede benutzte auch David Ferdinand Howaldt die in der
streng regulierten Gilde vorgeschriebenen Meister-stempel, um seine Arbeiten
zu kennzeichnen. Diese sind neben-stehend, soweit bekannt, wiedergegeben.
Aus der Familie sind explizit keine Werkstücke seiner Arbeiten bekannt. Aber
sowohl bei den Berichten von Heinz Howaldt als auch im Thieme-Becker findet
sich der Hinweis auf "eine DFH bezeichnete Ziervase aus Privatbesitz mit
Pansköpfen an beiden Henkeln". Diese damals im Eigentum einer Frau v. Pawel
stehende Zuckerdose wurde "auf der Ausstellung alter Goldschmiedekunst im
Herzoglichen Museum Braunschweig 1906 gezeigt" und auf S.14 des Katalogs
abgebildet. Sie findet sich 1996 erneut, der Vermutung nach ihres Deckels
verlustig gegangen, mit Abbildung im Standardwerk "Braunschweiger
Goldschmiede" von Gerd Spies.
Daneben verfügen die Braunschweiger Museen über etliche Suppenkellen,
Besteckteile und einen Becher aus der Werkstatt David Ferdinands, die
ebenfalls bei Spies, aaO, abgebildet sind.
Heinz Howaldt suchte hingegen in den 20ger Jahren vergeblich in der Familie
nach ihm zwar bekannten, aber nicht mehr auffindbaren Stücken aus der
Braunschweiger Werkstatt.
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